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AutorenbildUlrich Schlünder

Über Wirtschaftsforscher.Der Autor schreibt selbst: Es werden nur wenige lesen, ich habe es gelesen.


Es lesen zu wenige, was der Autor in dem o. a. Text zu sagen hat. Die sog. "Wirtschaftsforscher" haben noch nie eine Prognose abgegeben, die tatsächlich eingetroffen ist.

Gerne erinnere ich mich an den emeritierten Professor der Uni München, Hans-Werner Sinn, jahrelang Präsident des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung. Noch nie hat er einen Treffer gelandet, alle seine Vorhersagen waren falsch, alle Horrorszenarien sind nicht eingetreten. Und trotzdem wurde er von den Medien hofiert und hat mehr Stunden in Talkshows verbracht, als manch verurteilter Vergewaltiger im Knast.

Wirtschaftsprognosen sind so sinnvoll wie langfristige Wettervorhersagen für die nächsten sechs Monate. Nur bei den Wettervorhersagen haben die Menschen es begriffen. Bei den Wirtschaftsvorhersagen glauben sie immer noch diesen Spinnern.

Flächendeckend schrieb die Presse am 08.04.2020: Wirtschaftsforscher sagen schwere Rezession und Wirtschaftskrise voraus (wegen Corona). 16.06.2020: Wirtschaftsforscher prognostizieren, dass Deutschland gut durch die Krise kommen wird (trotz Corona).


Seit Jahrzehnten verdienen windige Geschäftemacher Millionen mit Büchern über die drohende Eurokrise, der Euro steht so fest wie eh und je. Und jetzt verrate ich dem geneigten Leser ein Geheimnis: Gerne kassieren diese Schreiberlinge den verhassten Euro für ihre Machwerke.


Den Wirtschaftsforschern darf man daher mit voller Überzeugung in ihr Stammbuch schreiben: Keine Prognose, die ihr abgegeben habt, ist jemals eingetreten. Und keine Krise, die jemals unsere Wirtschaft getroffen hat, wurde von euch vorher gesagt. Es sind durch die Bank Totalversager! Und trotzdem huldigt ihnen die Presse und tingeln sie durch die Talkshows des zwangsfinanzierten Staatsrundfunks.


Die globale Wirtschaft ist so kompliziert geworden, es reicht, dass ein kleiner Hydraulikzylinder in China nicht mehr lieferbar ist und ganze Produktionsstraßen der Autoindustrie stehen still. Es reicht eine weltweite Pandemie und nichts ist mehr so, wie es war. Deutlich erkennbar zu Beginn der Corona-Pandemie, als es in Deutschland nicht möglich war, Schutzmasken zu bekommen. Weil sie hier niemand herstellt. Das soll kein Plädoyer dafür sein, die Globalisierung zurück zu drehen, es ist aber ein Plädoyer dafür, die Globalisierung politisch zu flankieren, Grenzen zu setzen.

Die Politik hat dies nun getan, die Abhängigkeit von dem Wohlwollen des Auslands bei der Beschaffung von Schutzkleidung und lebenswichtigen Medikamenten muss zurück gedreht werden.

Corona hat für mehr Zusammenhalt der Bevölkerung gesorgt, so behauptet es seit gestern eine Studie der Bertelsmann-Stiftung. Das mag innert der eigenen Familie und des Freundeskreises zutreffen, außerhalb dieser Grenzen und erst recht außerhalb der Grenzen unseres Landes gab es ein Hauen und Stechen um Masken, Medikamente und Impfstoffe, da wurden Jahreskontingente aufgekauft, da wurden Fälschungen ohne Schutzwirkung verkauft, die USA wollten einen deutschen Impfstoffhersteller aufkaufen, was nicht die Politik sondern die Eigentümer verhindert haben.

"Warum hat Gott die Ökonomen geschaffen? Damit die Wettervorhersager besser aussehen." Süddeutsche Zeitung, 30.12.2013

"Den Wettervorhersagen ist es in den vergangenen Jahrzehnten gelungen, ihre Prognosefehler merklich zu verringern, eine sinkende Tendenz beim Prognosefehler von Wirtschaftsprognosen ist nicht zu erkennen." Oliver Holtemöller, Leiter der Abteilung Makroökonomik am Institut für Wirtschaftsforschung Halle, SZ, 30.12.2013


Wirtschaftsprognosen, so führt es der Autor weiter aus, unterscheiden sich von Wetterprognosen fundamental: Das Wetter schert sich um die Prognosen nicht, die Wirtschaft aber schon!


Und jetzt verstehen wir auch, warum die Medien den Wirtschaftswissenschaftlern so huldigen. Die Prognosen sollen uns nicht auf die zukünftige Entwicklung der Wirtschaft vorbereiten, sie sollen diese Entwicklung steuern und beeinflussen! Auch das konnten wir in der Corona-Krise erleben: Nachdem fälschlicherweise einige Zeitungen gemeldet haben, dass die Geschäfte am anderen Tag wegen der Corona-Infektionsgefahr nicht öffnen werden, haben die Leute die Läden gestürmt und Konserven, Nudeln und Klopapier gehamstert. Mit der Folge, dass die Abgabe dieser Artikel rationiert wurde und zumindest Klopapier über Wochen nicht zu kaufen war. Wer hat das vorhergesagt? Niemand! Niemand kann vorhersagen, wie Menschen sich entscheiden, kaufen sie ein neues Auto, das Haus, buchen sie den Urlaub, bleiben sie lieber zuhause und düngen den Garten, saufen sie flaschenweise Wein um die Pandemie zu ertragen oder trinken sie keinen Alkohol, um ihr Immunsystem nicht zu schwächen, niemand weiß das.

Aber mit einer gut lancierten Meldung kann man die Wirtschaft lenken, und genau das tun diese Wirtschaftsforschungsinstitute im Interesse ihrer Klientel und Finanziers. Nein, das ist keine Verschwörungstheorie, wer die Prognosen von gewerkschaftsnahen Wirtschaftsinstituten mit denen von arbeitgebernahen Instituten vergleicht, der erkennt sehr schnell, welches Interesse dahinter steckt. Und er merkt, dass dieselben Sachverhalte völlig unterschiedlich bewertet werden und dann völlig unterschiedliche Handlungsempfehlungen gegeben werden.


Darum sollten wir keiner Wirtschaftsprognose mehr glauben, es handelt sich immer um den Versuch, wirtschaftliche Interessen durchzusetzen.




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