Im Großen und Ganzen, das wird bis jetzt niemand ernsthaft bestreiten wollen, hat unsere Kanzlerin unterstützt von Ihren Ministern, allen voran Spahn, Scholz und Altmeier (oder heißt der Altmaier?) in der noch sicher lange anhaltenden Corona-Krise bisher eine gute Leistung gezeigt. Wenn, wie wir es der Presse entnehmen, selbst die Franzosen Deutschland dafür loben und angeblich neidlos bewundernd auf unser Land schauen, dann hat Mutti nicht allzu viel falsch gemacht.
Ja, es gab und gibt Entscheidungen, die sich als falsch herausstellten und noch stellen werden, aber die Zahlen sprechen für sich. Wenn man nun noch berücksichtigt, dass die Virologen ihre Meinungen oft schneller änderten, als ein Virus sich vermehren kann, dann ist die Leistung umso höher zu bewerten. Also ich hätte unter dem sich widersprechenden Trommelfeuer an Ratschlägen von Kekulé, Wieler, Drosten und Streeck keinen klaren Gedanken fassen können.
In dem Corona-Drama spielt allerdings die "Systempresse" erneut einen unrühmliche Rolle. Anstatt über die Entscheidungen objektiv zu berichten hat sie sich am Anfang der Pandemie in vorauseilendem Gehorsam völlig dem Beklatschen des Regierungshandelns hingegeben. Das wäre nicht nötig gewesen. Aber offenbar ist selbst denken in den Redaktionsstuben nicht mehr erlaubt, statt dessen schreiben alle bei dpa und Co. ab und kommentieren gleichlautend.
Völlig abqualifiziert hat sich der Deutsche Fußball Bund und die Deutsche Fußball Liga. Es wird Zeit, dass denen mal jemand sagt, dass sie weder systemrelevant noch auch nur annähernd wichtig sind. Viele Menschen, und da denke ich vor allem an diejenigen, die in der Gastronomie, im Schaustellergewerbe und in anderen Berufen mit Ausübungsverbot arbeiten und jetzt im ungünstigsten Fall nur noch 60 % ihrer Bezüge erhalten, die in der Pflege und in den Krankenhäusern arbeiten und hohen Ansteckungsgefahren ausgesetzt sind, die bereits ihren Arbeitsplatz verloren haben oder verlieren werden, auch an die zum Glück Wenigen, von denen aber jede(r) einzelne eine(r) zu viel ist, die durch Corona Angehörige verloren haben, haben völlig andere Sorgen.
Dass es wichtig ist, dass die Vereine möglichst schnell wieder spielen dürfen, erschließt sich mir nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen einzigen Spieler in der 1. Liga gibt, der das Centstück jetzt zweimal umdrehen muss, bevor er sich beim Discounter für das Vollkorn- anstelle des günstigeren Weizenbrotes entscheidet. Auch hier hat die Presse, allen voran die Bildzeitung, aber leider auch die angeblich seriöse Presse wie Spiegel und Co., völlig versagt. Gut versorgte Journalisten, die in den bevorzugten Wohnvierteln mit Haus und Garten leben und jetzt ohne Gehaltseinbußen Homeoffice machen, thematisieren in der Presse, was mit dem Deutschen Fußball in der Krise geschieht. Wohlgemerkt nur mit der 1. und maximal 2. Liga. Frauenfußball kam gar nicht vor. Von den kleinen Vereinen, die auf dem Dorf die Drecksarbeit machen und für den Nachwuchs sorgen, hörte man nur in der Regionalpresse.
Alles in allem kann ich aber freimütig bezeugen: In der Corona-Krise, die leider noch Monate andauern wird, bin ich stolz, ein Deutscher zu sein, in Deutschland zu leben und das deutsche Gesundheitssystem im Rücken zu haben.
Das wird man ja wohl noch mal schreiben dürfen...
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