Es sind genau diese „Aktivisten“, die es für ihresgleichen so schwierig machen. Mich, und wahrscheinlich die meisten Menschen im aufgeklärten Westen, interessiert es nicht, welche sexuelle Orientierung ein Mensch hat, außer ich würde mit ihm oder ihr ins Bett gehen wollen. Ansonsten ist mir egal, ob mein Kellner, meine Handyverkäuferin, meine Anwältin oder mein Putzmann mit Frauen, Männern, beiden gleichzeitig oder mit einem Stoffteddy oder Gummipuppe ins Bett geht. Aber solange wir nahezu täglich mit den angeblichen Akzeptanzproblemen von Schwulen, Lesben und anders sexuell Orientierten in der Presse penetriert werden, wird deren Akzeptanzproblem bleiben. Weil genau das immer wieder thematisiert wird, was niemanden etwas angeht: Die sexuelle Orientierung meiner Mitbürgerin und meines Mitbürgers.
Durch diese ständigen Artikel verschanzen sich die LGBT+-Menschen genau dort, wo sie nicht sein wollen: In der Nische der Skurrilen. Wer ständig seine sexuelle Orientierung wie eine Monstranz vor sich her trägt, braucht sich nicht zu wundern, wenn andere diese sexuelle Orientierung als Bestandteil ihrer Bewertung des Gegenübers mit einfließen lassen. Wenn ich jede Gelegenheit nutze, auf jeder Party laut heraus schreie, dass ich heterosexuell bin, brauche ich mich nicht zu wundern, wenn ich deswegen angegriffen werde oder als schräger Vogel verlacht werde. Es gibt ein Recht auf Privatsphäre, lasst uns das nicht zerstören, in dem wir unsere Bettgeschichten auf dem Marktplatz ausstellen. Dann ist es bald vorbei mit der mangelnden Akzeptanz von Lesben, Schwulen und Anderen.
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